Durch den Torbogen des Palazzo Bembo betritt man den Altstadtkern von Bale. Dessen Ursprünge liegen bereits in der römischen Zeit. Im frühen Mittelalter wurde die Besiedlung dann befestigt und mit einer Stadtmauer gesichert, die im Krieg mit Ungarn im Jahr 1413 aber zerstört wurde. Reste davon sind heute noch in den Außenmauern des Palazzo Bembo zu erkennen. Die heutige Bebauung mit den charakteristischen Steinhäusern stammt größtenteils aus dem 17.-19. Jahrhundert.
In den engen gepflasterten Gassen fühlt man sich zwischen den alten Gemäuern wie in eine andere Zeit versetzt - lassen Sie sich davon verzaubern!
Die neobarocke Pfarrkirche des 'Besuchs der seligen Jungfrau Maria bei der Hl. Elisabeth' (auch 'Sveti Julian') wurde im Jahr 1882 auf den Grundmauern einer älteren Kirche aus dem 9. Jahrhundert errichtet. Funde belegen, dass an dieser Stelle bereits im 5.-6. Jahrhundert eine byzantinische Kapelle existierte. Die heutige Kirche beherbergt zahlreiche Kunstschätze aus dem 8. bis 15. Jahrhundert, u. a. einen Holzaltar aus dem 9. Jahrhundert und ein romanisches Kruzifix aus dem 12. Jahrhundert.
Beim Betreten der Kirche, die übrigens im Inneren stark an die Euphrasius-Basilika in Porec erinnert, überraschen die farbenfrohen Fresken, die von der Helligkeit der weißen Bogengänge umrahmt werden.
In der Krypta der Pfarrkirche Sv. Elisabeti befindet sich das Lapidarium. Darin wird eine sehenswerte Sammlung von Skulpturen und Sarkophagen aus der Antike und dem frühen Mittelalter aufbewahrt. Der Zugang zum Lapidarium befindet sich auf der Rückseite der Kirche.
Vom Lapidarium aus kann auch die Kirche, die sonst nur zu Gottesdiensten geöffnet ist, besichtigt werden.
Öffnungszeiten im Sommer von 10:00 -13:00 & 17:00-20:00 Uhr, sonst nach Absprache, Eintritt 15 kn (ca. 2,- €)
An der Stelle eines römischen Castrums steht das wohl markanteste Bauwerk Bales, der Palazzo der Familien Soardo und Bembo. Die beiden ursprünglichen Wehrtürme stammen aus dem frühen Mittelalter und waren durch eine Brücke verbunden. Ab 1331 wurden die Türme unter venezianischer Herrschaft ausgebaut und schließlich von den damaligen Eigentümern, der Familie Soardo, im 15. und 16. Jahrhundert durch einen Wohntrakt miteinander verbunden.
Im ersten Turm des Palastes befindet sich ein gotischer Torbogen durch den man den Altstadtkern betritt. Über dem Torbogen ist das Wappen der Familie Soardo-Bembo, ein venezianischer Löwe mit geöffnetem Buch, sowie eine Sonnenuhr in die Fassade eingelassen.
Das Kastell wurde in den letzten Jahren durch die italienische Gemeinde Bales aufwändig saniert und ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Die Räumlichkeiten werden für kulturelle Anlässe genutzt, zudem ist 2015 ein Café eröffnet worden.
Gegenüber des Kastells Bembo befindet sich der ebenfalls im venezianischen Stil errichtete Stadtpalast aus dem 14. Jahrhundert. Dieser diente im Mittelalter der Bürgerversammlung, als Gerichtsort und auch als Getreidespeicher. Das im 19. Jh. im neugotische Stil umgebaute Gebäude beherbergt heute das Rathaus von Bale.
Zusammen mit dem Kastell Soardo Bembo bildet der Palast eine wunderschöne Kulisse für den Hauptplatz von Bale, den Trg Tomaso Bembo. Bemerkenswert ist auch das Gebäude auf der Nordseite des Platzes mit seinen gotische Fenstern, sowie der in die Reste der Stadtmauer integrierte Glockenturm neben dem Palazzo Bembo.
Im nördlichen Teil der Altstadt befindet sich die kleine Kapelle Sant Elena. Diese wurde im 18. Jh. an der Stelle eines ehemaligen Stadttors in die alte Stadtmauer gebaut.
Vor der Kirche befindet sich der schöne Platz 'Trg Sant Elena'. Der ehemalige Paradeplatz wird von dem großen Gebäude mit den blauen Fensterläden auf der Nordseite beherrscht. Dieses diente während der kurzen französischen Besatzungszeit als Sitz der Verwaltung und wird daher heute als 'französisches Haus' bezeichnet.
Das Multimedia-Center 'Ulika' ist das kulturelle Zentrum Bales. Neben der Touristen-Information befindet sich im Erdgeschoss eine wechselnde Ausstellung heimischer Künstler.
Im Obergeschoss ist seit 2014 eine paläontologische Ausstellung beheimatet. Zu bewundern sind hier u. a. Dinosaurierknochen, die im Jahr 1991 in der Bucht Colone gefunden wurden. Dieser Fund ist übrigens im gesamten Mittelmeerraum einzigartig. Daneben ist auch eine umfangreiche ornithologische Sammlung mit heimischen Vogelarten zu bestaunen.
Die Kapelle Sveti Mičel (ital.: San Michele) befindet sich auf einem kleine Hügel östlich von Bale, ca. 200 m über dem Meeresspiegel. Obwohl die Kapelle in einem schlechten Zustand ist, lohnt sich der schöne Spaziergang von Bale (Rundweg ca. 1 Stunde) allemal: Vom Hügel bietet sich ein traumhafter Panoramablick über die istrische Halbinsel!
Nördlich der Bucht Colone befindet sich das einzige Vogelschutzgebiet Istriens. In einer kleinen Talsenke hat sich ein Sumpfgebiet entwickelt, das Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen 200 m langen Kanal mit dem Meer verbunden worden ist. Durch den ansteigenden Salzgehalt wurde die Entwicklung von Mücken und damit auch die Übertragung von Malariainfektionen erfolgreich bekämpft.
Heute lockt der kleine See zahlreiche - auch viele vom Aussterben bedrohte - Vogelarten an. Vogelliebhaber können von einer Beobachtungsstation das Treiben beobachten.
Im Sommer 2014, nach über 10 Jahren Bauzeit, hat auf einem kleinen Hügel in der Nähe von Bale dieser einzigartige Naturpark seine Tore geöffnet. Auf einer Fläche von 25 Hektar wird die Vielfalt der istrischen Flora präsentiert: Feigen- und Olivenbäume, Weinreben und vor allem die rund 300 verschiedenen aromatisch duftenden Kräuterpflanzen sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Ein Spaziergang durch die terrassenförmig angelegten Beete verzaubert alle Sinne.
Die Buchten von San Pol und Colone gehören sicherlich zu den schönsten Stränden Istriens. Sie bieten aber auch bemerkenswerte archäologische Fundstücke. So wurden in der Nähe des Strandes San Pol Überreste einer römischen Villa freigelegt. Am Strand Colone gibt es auf dem Campingplatz die kleine Kapelle Sv. Jakov aus dem 14. Jahrhundert zu entdecken.
Reizvoll ist ein Spaziergang entlang der Küste, etwas Trittsicherheit sollte man aber mitbringen.
Südlich des Strands Colone in Richtung Barbariga befinden sich beeindruckende Zeugnisse aus der k.u.k.-Zeit: Zwischen 1898 und 1914 wurden zwischen Bale und Pula aufwendige Verteidigungsanlagen zur Sicherung des Flottenstützpunktes Pula errichtet. Am südlichen Ende des Strandes Colone beginnt das Areal des ehemaligen Forts Forno und den dahinterliegenden Kasernenbereichen von Paravia.
Das Fort Forno ist trotz vieler Zerstörungen immer noch sehr eindrucksvoll und bietet zudem wunderschöne Ausblicke auf die zahlreichen Buchten entlang der Küste zwischen Rovinj und Pula. Achtung: Das gesamte Gelände ist Sperrgebiet und ein 'offizieller' Zugang ist nicht möglich - Betreten also auf eigene Gefahr!
Weitere Infos über das Fort findet man z. B. hier: www.michler-web.de